31A - 102,5

58L - 107,5

4BB - 100

Ein typisches Problem sind verstopfte Siebe im Vergaser. Das äußert sich sehr deutlich im Fahrverhalten der Maschine. Im Stand und bis ca 2 km nach dem Losfahren ist noch alles in Ordnung. Danach fängt sie an zu stottern, so als ab man kurz das Gas wegnimmt, und die Leistung läßt stark nach. Nur mit Mühe kann man sie auf 80 km/h bringen. Mitunter stirbt beim Ausrollen auch der Motor ab. Wartet man dann eine Weile, füllen sich die Unterdruckkammern wieder mit Benzin und das Spiel beginnt von neuem.

Das Problem läßt sich mit ein wenig Geschick selbst beheben. Hierzu muß der Vergaser ausgebaut werden. Die Siebe befinden sich im Schwimmersitz in der Schwimmerkammer des Vergasers.

Die Sitzbank abnehmen. Den Tank abnehmen. Die drei Halteschrauben des Luftfiltergehäuses lösen und das Lufigehäuse nach unten drücken. Alle Schlauchschellen am Vergaser lösen. Gas- und Kupplungszug aushängen und den Vergaser herausziehen.

Das Profilblech lösen und die Halteschrauben der Schwimmerkammern lösen und die Deckel abehmen.

Hier ein Blick in die Unterdruckkammern (Schwimmerkammern) der Vergaserbatterie einer 4BB mit Laufleistung 104.000km.

Deutlich zu sehen der Schwimmer sowie die Hauptdüse. Als nächstes muss der Schwimmer entfernt werden, um an das Sieb zu kommen welches sich unter dem Schwimmersitz befindet.

Den Haltebolzen, der den Schwimmer hält, mit einer gekröpften Zange oder einem passenden Nagel ohne Spitze herausdrücken. Vorsicht, mancher Bolzen schießt anschließend durch die Luft. Danach den Schwimmer entnehmen und die Halteschraube der Halteplatte des Schwimmerventilsitzes herausdrehen. Vorsicht, nicht vermurksen. Unbedingt passenden Schraubendreher oder Biteinsatz verwenden! Nun den Schwimmersitz mit einer geeigneten Zange herausziehen.

Danach offenbart sich was sich hinter dem Sieb befindet. In diesem Fall ein Haufen Dreck in allen vier Vergasern, der den Kraftstoffkanal blockiert! Jetzt bloß nicht mit spitzen Gegenständen darin herumrühren, sondern unbedingt mit Druckluft ausblasen! Das gilt grundsätzlich für Arbeiten am Vergaser.

Aber bevor es soweit ist, wird auch noch die Hauptdüse ausgebaut, damit eine gründliche Reinigung des Vergasers erfolgen kann.

Es empfiehlt sich dabei gleich die O-Ringe der Schwimmernadel zu prüfen und ggf. auszutauschen, denn die werden meistens hart und spröde und lassen dann Sprit durch. Ein Austausch gegen neue O-Ringe (7 x 1,5 mm) ist empfehlenswert. die kosten im Hydraulik-Fachhandel nur ein paar Cent und kurieren permanent nach Sprit stinkende XJ 900, oder die bei Lageänderung überlaufenden Vergaser.

Wer die Möglichkeit hat, sollte dem Vergaser ein Ultraschallbad gönnen und den Vergaser nach dem Bad mit Druckluft ausblasen.

Die Vergasermembran auf Beschädigung prüfen und ggf. austauschen. Das kann bei vier Membranen derzeit zw. 100 und 400 EUR kosten!.

Schließlich wird alles wieder zusammengebaut. Nach einer Probefahrt wurden die Kerzen kontrolliert.

Hier ein von Kurt Maier angefertigtes Auspresswerkzeug zum Auspressen der Haltebolzen der Schwimmer.