Das bei 103000km aufgetretene Klackern aus den rechten oberen Bereich des 4BB Motors veranlaßte mich, mich nach einem anderen Motor umzusehen. Da kam mir der im Oktober 2006 bei 123 angebotene Motor mit ca. 60.000 km Laufleistung zum Schnäppchenpreis ganz recht. Am 15.10.2006 habe ich mit dem Ausbau begonnen. Ich habe mir dabei Zeit gelassen. Es ist schon eine hartes Stück Arbeit gewesen. Fertig war ich am 17.10.2006. Insgesamt brauchte ich wohl um die 14 Stunden.

Inwieweit noch Änderungen erfolgen müssen wird sich zeigen.

Um den Motor problemlos und einfach ausbauen zu können, sollten auf jeden Fall die Schwinge, das Ölfiltergehäuse, das Kreuzgelenk des Kardans und die Halterung unter dem Motor abgebaut werden. Cracks machen das wohl nicht.

Für das Lösen der Schrauben des Kreuzgelenks ein längeren 12er Ringschlüssel verwenden und den 1. Gang einlegen. Die Verkleidung sollte ebenfalls gelöst und nach vorne gekippt werden. Hilfreich war es auch etwas Kriechöl an die Motorhalterungen zu geben. Den Motor am besten zu zweit in Fahrtrichtung links ausbauen.

Es empfiehlt sich das untere Rohr des Rahmens bspsw. mit Teichfolie abzudecken, um Schäden beim Aufsetzen des Motors zu vermeiden.

Der Einbau des Vergasers wie auch die Montage der Gummischutzkappe des Kardans kosten mitunter etwas Nerven. Vor dem Einbau des Vergasers unbedingt daran denken den Gaszug einzuhängen. Ansonsten kann es passieren, dass der Zughalter nach unten hängt, sich so am Motor verkantet und nicht mehr bewegen läßt. Und dann muß der mühsam montierte Vergaser wieder raus...

Wichtig ist es auch die Schlauchschellen der Ansaugstutzen so zu verdrehen, dass die Klemmschrauben der Schellen von unten zugänglich sind. Sonst kann es passieren dass der Vergaser durch die Schraube der Schelle nahezu in Vollgasstellung blockiert wird und man wird sich ob der hohen "Leerlaufdrehzahl" nachher sehr wundern... Man kann es auch daran merken, dass sich der Gasgriff irgendwie anders "anfühlt", wenn man ihn dreht.

Eine böse Überraschung erlebte ich, als ich die Maschine vom Hauptständer heben wollte. Er blockierte. Die Ursache war schnell gefunden. AM alten Motor befanden sich am Gehäuse zwei Abschabungen, die der Hauptständer ins Gehäuse fräste, weil seine Bohrungen zur Aufnahme der Befestigungsschrauben ausgeschlagen waren.

Also weg mit dem Teil. Ersatz liegt ja schon bereit, muß aber vor der Montage noch in die Pulverei.

Probefahrt

Die erste Probefahrt war niederschmetternd. Ebenfalls wie beim 4BB Motor ein Klappern, allerdings könnte das die Steuerkette sein. Nach 2km dasselbe stottern und Fahrverhalten wie beim 4BB-Motor. Es stellte sich heraus, dass das Problem durch den verstopften Benzinkanal bei den Vergasersieben verursacht wurde. Der Vergaser wurde zerlegt, gereinigt und wieder eingebaut. Dabei wurde festgestellt, dass eine Vergasermembran ein kleines Loch hat.

Die zweite Probefahrt nach der Vergaserreinigung zeigte bereits nach 2 km, dass das Stottern ausblieb. Das Klappern läßt nach einigen Kilometern zumindest im Stand nach.

Zur Leistung kann ich noch nichts sagen. Irgendwie fährt sie nun anders. Nach rund 25 km wurden die Kerzen kontrolliert.

Fazit

Das werden wir noch ziehen... Ich habe allerdings Vertrauen in den Verkäufer des Ersatzmotors und gehe deshalb erst mal davon aus, dass es richtig war den Motor auszutauschen, denn andernfalls wären sicherlich Reparaturkosten in gleicher Höhe angefallen, da ich diese Art der Arbeit nicht selbst durchgeführt hätte. Und ein Motor mit 60000 km, das kann doch nur gut sein...